Nachdem wir gut einen Monat in der Schweiz verbracht und Familie / Freunde genossen haben, zieht es uns wieder in die Ferne. Am 4. Januar steigen wir in unseren treuen Begleiter Pucci und fahren via San Marino nach Griechenland und erkunden die Insel Lefkada.
San Marino – Ein Kleinstaat mit grossem Charme
Wir haben uns lange überlegt ob wir auf dem Landweg oder via Fähre nach Griechenland reisen werden. Schlussendlich haben uns für die Fähre entschieden. Auf diesem Weg können wir mit San Marino gleich noch ein weiteres unbekanntes Land besuchen.
Als wir am frühen Abend in San Marino ankommen, gehen wir zuerst Nachtessen. Wer uns kennt ahnt es bereits – ja, wir essen ausnahmsweise Pizza 🙂 und diese war sehr lecker. Um in die mittelalterliche Hauptstadt zu gelangen, müssen einige Höhenmeter absolviert werden. Wir schlendern durch die menschenleeren Gassen und geniessen die noch immer weihnachtlich dekorierte Stadt. Markant stechen die drei Wachtürme in den Nachthimmel. Den tollen Rundumblick auf das Lichtermeer werden wir noch lange in schöner Erinnerung behalten. Dass die Stadt den Status als UNESCO Weltkulturerbe erhalten hat, können wir sehr gut nachvollziehen. Zu später Stunde steigen wir wieder hinunter und fallen müde ins Bett.
Fähre von Ancona nach Igoumenitsa
Am nächsten Tag fahren wir nach Ancona und können nach einer pro forma Sicherheitskontrolle und einiger Wartezeit auf die Fähre fahren. Wir stehen auf dem gleichen Deck wie die Lastwagen und Pucci verschwindet fast zwischen den riesigen Fahrzeugen. Die Fahrt führt uns entlang der italienischen Küste Richtung Süden und verläuft sehr ruhig. Erst in der Nacht, als wir das offene Meer überqueren, wird der Ritt etwas wilder und wir spüren im Bett wie sich das Schiff über und durch die Wellen kämpft. Unsanft werden wir mit einem Klopfen an der Tür geweckt. Ankunft in Igoumenitsa! Die Zeitumstellung (+ 1 Stunde) hatten wir nicht auf dem Radar. Nach Ordnung unserer Gedanken, stellten wir fest, dass noch genügend Zeit bis zur Ankunft im Hafen verbleibt. So können wir an Deck noch den Morgen mit Blick auf die griechische Küste und Korfu geniessen.
Zalongo Monument – Schöne Aussicht mit schrecklichem Hintergrund
Bevor es auf Lefkada geht, verbringen wir die ersten Tage auf dem Festland und erkunden das Monument von Zalongo. Das Monument von Zalongo ist sehr eindrücklich und wir geniessen eine wunderbare Aussicht über die Berge, das Kloster und das Meer. Der Hintergrund des Monumentes ist jedoch weniger schön. Ali Pascha, ein osmanischer Herrscher, wollte die freien Dörfer des Souli unterjochen und hat das Gebiet eingenommen. Die Frauen ahnten was ihnen drohte wenn sie in die Hände der Feinde fallen und flüchteten mit den Kindern auf den Bergkamm. Um Folter und Vergewaltigung zu entgehen, hielten sich die Frauen und Kinder an den Händen und sprangen singend in den Abgrund. Diesen Stolz, lieber den Tod zu wählen, als den Barbaren in die Hände zu fallen, symbolisiert Zalongo.
Fahrt übers Wasser zum Dorf Koronisia
Eine rund 6 Kilometer lange Nehrung in der Logarou Lagune führt zum Dorf Koronisia. Die Strecke ist sehr eindrücklich und bietet wunderschöne Ausblicke. Wir fühlen ein wenig zurück erinnert an die Atlantikstrasse in Norwegen. Zudem ist Koronisia das Zentrum eines grossen Natur- und Vogelschutzgebietes. Wir beobachten viele Wasservögel wie Flamingos, Pelikane und Reiher.
Auf zur Insel Lefkada
Kurz vor Lefkada kommen wir wieder mit Ali Pascha in Berührung. Wir besuchen mit dem Griva Castle eines seiner Schlösser, welches noch relativ gut erhalten ist und einen schönen Blick auf Lefkada und das Watmeer bietet.
In der Stadt Lefkas angekommen, müssen wir als erstes neue Schuhe für Roger besorgen. Bei der Logarou Laguna hat er seine sehr verschmutzten Schuhe bei einer Rast unter das Auto ins Trockene gestellt. Nach der Rast, in Vorfreude auf die bevorstehenden Drohnenaufnahmen, wurden die Schuhe unter dem Auto vergessen und auch ich merkte nicht, dass ich die Schuhe beim Abfahren überrollt habe.
In der Nähe von Lefkas finden wir einen tollen Übernachtungsplatz direkt am Meer. Wir können uns an den verschiedenen Blautönen des Meeres kaum sattsehen und bleiben deshalb gleich noch eine zweite Nacht an diesem wunderbaren Ort. Ausser einzelnen einheimischen Fischern und einer Ziege geniessen wir den Platz ganz für uns alleine. Ein kurzer Ausflug zu weiteren Stränden und einem Schiffswrack lässt uns noch mehr über die wunderschönen Farben des Meeres staunen.
Auch die weiteren besuchten Orte auf Lefkada begeisteren uns. Sei es der Ausflug zum Leuchtturm oder die Nächte am wunderschönen Porto Katsiki. An diesem Platz treffen wir das erste Mal auf andere Reisende und wir erfreuen uns an den netten Gesprächen.
Empfehlenswert ist auch der Besuch vom Wasserfall bei Nydri. Nach regnerischen Tagen (so wie jetzt) führt dieser sehr viel Wasser und dadurch sind die Wege ebenfalls zu kleinen Bächen geworden. Im Sommer ist dieser Wasserfall weitesgehend ausgetrocknet und die Pools bieten eine willkommene Abkühlung für die Badenden.
Erster Eindruck von Griechenland – Sehr schön aber leider zugemüllt
Da es für uns beide der erste Besuch in Griechenland ist, hatten wir keine Vorstellungen was uns erwartet. Landschaftlich überzeugt es uns bisher sehr. Wir sind überrascht wie hügelig Griechenland in dieser Region ist. Die Leute empfinden wir als freundlich und nett. Wir hatten allerdings noch nicht viele Kontakte.
Was uns aufgefallen ist, dass es sehr viele Bäckereien und Konditoreien gibt. Die Süssspeisen sind sehr lecker und die Brote sind mehrheitlich auch gut. Natürlich nicht wie wir Schweizer es gewohnt sind aber ab und zu findet man auch ein richtig knuspriges Brot.
Was leider absolut erschreckend ist – die Müllsituation. Wir haben ja schon einiges gehört diesbezüglich aber die desolaten Zustände selber zu sehen, ist nochmals etwas anderes. Egal wo man hinschaut, es liegt Müll in der Natur. So werden wir nun an jedem Übernachtungsplatz Müll sammeln und an einer der vorhanden Containern (die sind zahlreich vorhanden) entsorgen. In der Hoffnung, dass diese wenigstens korrekt entsorgt werden und nicht einfach irgendwo wieder in die Natur gekippt werden in Deponien.