Flächenmässig halb so gross wie die Schweiz und etwa 2 Millionen Einwohner. So könnte man Slowenien mit der Schweiz vergleichen, was aber nicht fair wäre. Für 10 Tage Ferien kann man gut nach Slowenien fahren und viele schöne Orte sehen und wir würden sofort wieder ins Land der Soča reisen.
Am Donnerstagabend haben wir uns auf den Weg nach Slowenien gemacht und kurz nach Verona auf einer Autobahnraststätte im Bus übernachtet. Es war eine gute Entscheidung. Die Autobahnraststätte hatte alles was man für die Hygiene braucht und am Morgen gab es leckeren, italienischen Espresso mit einem Gipfeli- was für ein Ferienstart. Da ich (Roger) noch nie in Venedig war, machten wir einen zweitägigen Halt in Cavallino-Treporti auf dem Campingplatz. Von dort fahren mehrmals täglich Schiffe in 40 Minuten nach Venedig. Ein toller Startpunkt, um die Lagunenstadt zu erkunden und im Oktober hatte es auch nicht mehr die Massen an Touristen. Der Marina di Venezia Camping ist ein etwas anderer Camping, wenn man das Angebot betrachtet und mit anderen Campingplätzen vergleicht. Eine sehr ausgedehnte Einkaufsmeile, mehrere Pools und Restaurants und der Camping hat natürlich einen eigenen Strandzugang inkl. separatem Hundestrand. Man müsste selbst für 2 Wochen das Areal nie verlassen.
Danach geht die Reise weiter nach Slowenien. Eins Vorweg; eine Autobahn-Vignette würden wir nicht mehr kaufen. Es lohnte sich nicht, da wir die meiste Zeit auf Nebenstrassen fuhren. Die Tropfsteinhöhlen von Postojna war unsere erste Destination und gleich ein Tipp hierzu. Geht zuerst Tickets kaufen und dann essen ins Restaurant und nicht umgekehrt, wie wir es gemacht haben. Nach dem Mittagessen mussten wir nochmals 60 Minuten warten, bis wieder eine Tour in deutscher Sprache stattfand. Zuerst fährt man mit einen kleinen Zug in die Höhlen, um danach eine Runde von ca. 90 Minuten zu erlaufen. Stalagmiten, Stalagtiten und Stalagnaten soweit das Auge reicht. Und unser Lieblingtier gäbe es zum Schluss der Tour zu beobachten – den Grottenolm. Der Besuch der Tropfsteinhöhle lohnt sich allemal.
Auf dem Weg nach Ljubljana haben wir noch das Predjama Castle angeschaut, aber nur von aussen. Das Haus und der Fels verschmelzen, fast wie eine Symbiose. Es ist eine Burg aus dem 12. Jahrhundert und dahinter verbirgt sich die Eramushöhle. Wir wollten jetzt aber nach Ljubljana. Nehmt euch Zeit für die Stadt, es gibt einiges zu entdecken. Von der erhöhten Burg hat man einen tollen Überblick auf die Stadt und das angrenzende Umland. Der Name Ljubljana stammt vom slowenischen ljubljena („geliebte Stadt“) und das trifft zu. Schöne Gassen, spannende Läden, nette Leute, feines Essen und immer wieder kommt man am Fluss Ljubljanica vorbei. Städte an Flüssen oder Seen haben einen Extrapunkt an Attraktivität bei uns. Die Architektur einer Stadt wird durch den Wasserlauf durchbrochen und gibt dem Betrachter einen neuen Blick auf die Stadt und deren Gebäude.
Zu Sloweniens Pflichtprogramm gehört Bled. Bled ist bekannt wegen der Marienkirche auf einer kleinen Insel mitten im See. Naja, was sollen wir dazu sagen … wir waren da (also nur in Bled und nicht auf der Insel). Um den See kann man einen schönen Spaziergang machen, oder wie wir: eine kleine Joggingrunde um den See mit Fotostopps.
Via Kranjska Gora ging es durch den Triglav Nationalpark nach Kobarid über den Vršičpass. Die Passstrasse wurde im ersten Weltkrieg gebaut. Näher möchten wir hier nicht auf diese Geschichte eingehen, ihr könnt das gerne im Internet nachlesen. Der Weg durch den Nationalpark und die vielen Stopps entlang der Soča war für uns der Hauptgrund diesen Weg zu nehmen. Die Aussichten sind zum Teil spektakulär und dank der Beschriftung weiss man immer in welcher der 50 Haarnadelkurven man sich befindet. Wir wollten zur Kurve 49. Denn da gibt es eine Abzweigung zur Quelle der Soča. Der Weg zur Quelle ist nur für trittsichere Personen geeignet und zum Teil mit Halteseilen gesichert. Die türkisene Farbe der Soča zieht den Blick magisch an und ständig fragt man sich: Wie kann das sein? Kanuten kommen im Sočatal voll auf ihre Kosten, egal ob im Sommer oder im Winter.
Ein weiteres Highlight in der Region ist die Tolminschlucht. Auch hier ist es sehr empfehlenswert früh am Kassenhaus zu stehen. Inzwischen kostet der Eintritt einige wenige Euros.
So langsam müssen wir uns Gedanken für die Rückreise machen. Diese führt uns ins beschauliche Udine und danach an den Lago d’Iseo wo wir einen kleinen Camping direkt am See gefunden haben. OK, es war der einzige der noch geöffnet hatte 🙂 Wenn man schon mal da ist, ist ein kurzer Abstecher nach Cislano das Richtige. Für den Parco Regionale delle Piramidi di Zone sollte man zirka 2 Stunden einplanen, da die Auf- und Abstiege teilweise sehr steil sind. Die Aussichten auf die unterschiedlichen Pyramiden entschädigen für die Anstrengung.
Was hatten wir auch für ein Wetterglück in den 10 Tagen. Wir müssen aber definitiv noch den östlichen Teil von Slowenien anschauen bei einer weiteren Reise in das vielfältige Land.