Obwohl wir zuerst dachten, dass wir ziemlich zügig durch Lettland fahren, wollen wir nun fast nicht mehr weiter ziehen. Erzählungen von anderen Reisenden hat unsere Vorfreude etwas getrübt. Das Land sei hart von Covid 19 getroffen worden und deshalb sei noch vieles geschlossen und nicht angenehm zu bereisen. Zum Glück kommt es anders als man denkt und Lettland hat uns sehr gut gefallen. Riga, die Burg Cesis und der Gauja Nationalpark sind nur einige wenige Highlights.
Kaffeeklatsch beim Schloss Rundale
Das majestätische Schloss Rundale ist unser erster Stopp in Lettland. Nicht weil wir den prächtigen Rosengarten anschauen möchten. Nein, wir haben uns mit Darja und Robert zum Kaffee verabredet. Sie sind aus Lubljana und wir haben uns in Krakau auf dem Camping kennen gelernt. Sie waren bereits in Estland und sind nun wieder auf dem Heimweg. Da haben wir uns an diesen geschichtsträchtigen Ort getroffen und uns auch über unsere bisherigen Baltikum Erlebnisse ausgetauscht. Nach der Verabschiedung haben Barbara und ich uns kulinarisch verwöhnen lassen. Sehr leckeres Essen und ein super nette Bedienung. Alles in allem ein gelungener Start ins Land Nummer 7 unserer Reise.
Pucci am See
Wir wollen uns einige Tage Ruhe gönnen, da wir in Litauen vieles in kurzer Zeit erlebt haben. Das Erlebte wollen wir nun Aufarbeiten und unsere Gedanken wieder frei für Neues machen. Und mal nichts tun. Wir steuern den Lakeside Camping in Sigulda an und sind überrascht wie leer dieser am Samstag Abend ist. Der Besitzer führt dies auf Covid 19 zurück. Dieses Jahr kommen die zahlreichen Einheimischen vom letzten Jahr nicht mehr und die Ausländer haben den Weg nach Lettland noch nicht so häufig unter die Räder genommen. Wir nehmen uns nun die Zeit für Wäsche waschen, Workouts, Schwimmen im angrenzenden See und Blog schreiben. Unseren Bus „Pucci“ haben wieder mal intensiver gereinigt.
Gauja – Der grösste Nationalpark in Lettland
Gauja ist der grösste Nationalpark in Lettland und unsere nächste Station. Wir stehen inmitten vom Park und gehen wandern, joggen und erkunden uns über potentielle Orte und Routen für die kommenden Tage und Wochen. Der Gajuja Nationalpark hat sehr viel zu bieten. Was für unterschiedlichste Aktivitäten unternommen werden können ist hier ersichtlich. Einige davon haben wir uns rausgepflückt. Starten wir in Cesis.
Cesis – Dem Mittelalter sehr nahe
In Cesis besuchen wir die Schwertbrüderordensburg und sind begeistert. Obwohl einige mittelalterliche Attraktionen noch nicht stattfinden (Lettland hat erst per 1.7.21 wieder mit Öffnungen begonnen), bietet die Burg einiges. So erhält man vor der Besteigung des Westturmes eine Laterne mit einer Kerze. Der Aufstieg im engen Treppenhaus ist stockdunkel und wir sind froh um diese kleine Lichtquelle. In einem oberen Stock gibt es eine eindrückliche Multimedia Show über die Geschichte der Burg. Im Südturm sind die Informationen interaktiv in den verschiedenen Räumen verfügbar. Wirklich sehr toll gemacht und absolut empfehlenswert!
Ligatne – Auf den Spuren der Papierfabrik
Auf dem Weg nach Riga besuchen wir noch das kleine Dorf Ligatne. Das Dorf stammt aus dem 19. Jahrhundert, als dort eine Papierfabrik gegründet wurde. Viele der Holzgebäude stammen noch aus dieser Zeit. Während eines Spaziergangs durch die interessante Gegend, fühlen wir uns ein Stück in die Vergangenheit zurück versetzt. Noch heute lagern die Einheimischen Ihre Lebensmittel in den Sandsteinkellern ein. Gerne wären wir noch etwas länger geblieben aber wir haben ein Lunch Date mit Ute und Viktor, zwei anderen Reisenden, welche wir per Zufall auf Facebook kennengelernt haben. Solche Begegnungen sind immer schön und man hat sich jeweils viel zu erzählen.
Riga – Die überraschende Hauptstadt
Von anderen Reisenden haben gehört, dass das aktuelle Riga nicht mit derjenigen Stadt – vor Covid 19 – zu vergleichen ist. Viele Restaurants und Geschäfte seien geschlossen und die Stadt sei menschenleer. Wir machen uns auf und wollen uns das selber ansehen.
Da wir keine Vergleichsmöglichkeit haben, empfinden wir es nicht so extrem. Auf jeden Fall ist es sehr angenehmen, wenn man sich nicht auf den Füssen herumsteht bei den vielen schönen Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Markthallen, welche früher als Zeppelinhangare gedient haben, waren sehr eindrücklich. Die 4 Hallen sind nach Produktgruppen unterteilt. So hat es eine Halle zum Beispiel nur mit Gemüse. Auch um die Hallen herum sind viele Stände mit allem was das tägliche Leben begehrt. Der Zentralmarkt ist inzwischen auch UNESCO Weltkulturerbe. Riga hat uns äusserst gut gefallen und ist absolut empfehlenswert für einen Besuch.
Steinige livländische Küste
Auf dem Weg nach Norden, Richtung Estland, zieht es uns ans Meer und wir geniessen den Duft und die Weite der Ostsee. Unser Stellplatz hat eine direkte Sicht aufs Meer und wir geniessen es die Sonne über dem Wasser untergehen zu sehen. Die Küste besteht, nebst Sandstrand, auch aus diversen hübschen Felsen und Klippen. Da kommt doch gleich ein wenig „Ferienfeeling“ auf.