Nach den ersten Eindrücken von Dänemark (siehe Blog Dänemark – Land der endlosen Strände), setzen wir unsere Dänemark Erkundungstour fort und besuchen mit Århus, mit dem Freilichtmuseum “Den Gamle By”, die erste Stadt in Dänemark. Resultat: Wir sind schockverliebt. Anschliessend geniessen wir die himmlische Ruhe am Leuchtturm Sletterhage Fyr und sehen zum ersten Mal Schweinswale.
Århus – eine Stadt zum Verlieben
Dank vielen tollen Tipps von unseren Freunden und Bekannten, haben wir bereits schon einige schöne Orte in Dänemark besucht und einige stehen noch auf der to do Liste. Der nächste dieser Tipps ist nun die Stadt Århus (Danke Anja). Wir übernachten auf einem Stellplatz in der Marina und machen uns zu Fuss auf um Århus zu erkunden. Nach etwa dreissig Minuten erreichen wir Århus Street Food. In einem ehemaligen Fabrikgebäude sind diverse Essstände von verschiedenen Ländern untergebracht. Das Ambiente ist speziell und aufgrund der Vielfältigkeit findet hier jeder etwas passendes fürs kulinarische Wohl. Als Stärkung entscheiden wir uns fürs Erste für ein Eis. Einmal Ferrero Rocher für Barbara und einmal Saltet Caramel für Roger. Der Zuckerspiegel ist wieder auf 100 % und so haben wir Kraft für weitere Highlights der Stadt.
Es geht weiter Richtung Stadtmitte. Århus hat architektonisch, kulturell und kulinarisch sehr viel zu bieten. So wechseln sich sehr alte Quartierstrassen mit top modernen Gebäuden ab. Viele Jugendstilhäuser zieren die Strassen und man findet noch zahlreiche kleine Läden und Boutiquen in den engen Gassen. Århus soll zudem die Fahrradstadt in Dänemark sein. Dies merken wir umgehend. Die Fahrräder sausen aus allen Richtungen an uns vorbei. Eine solche Masse an Rädern sind wir uns nicht gewohnt. Was jedoch auffällt, nur vereinzelt wird ein Fahrradhelm getragen. Das kennen wir aus der Heimat anders.
Ein Highlight jagt das Nächste
Wir sind enorm begeistert und geniessen die Atmosphäre der lebendigen und energiegeladenen Stadt. Als wir vor dem prunkvollen Gebäude des dänischen Freimaurerordens Halt machen, spricht uns eine Einheimische an. Sie erzählt uns die Geschichte zum Gebäude und empfiehlt uns unbedingt einen Besuch des Freilichtmuseums „Den Gamle By“, welches sich auch in Århus befindet. Diesen Tipp haben wir bereits via Social Media bekommen. Also entscheiden wir uns den nächsten Tag dafür einzuplanen. Eine Stärkung benötigen wir natürlich auch noch für den Rückweg zum Schlafplatz am Hafen. Also setzen wir uns in ein tolles Restaurant und geniessen unglaublich leckeren Burger und ein Bier.
Den Gamle By – Reise in die Vergangenheit
Am nächsten Tag besuchen wir “Den Gamle By”. Das ist eine Reise in die Vergangenheit und ein Erlebnis zum Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Entdecken und Verstehen.
Wir schlendern durch Gassen und Häuser verschiedener Zeitepochen und können Handwerkern bei ihrer dazumaligen Arbeitsweise über die Schulter schauen. Die Gebäude wurden aus verschiedenen Teilen Dänemarks ab- und in Århus wieder aufgebaut. Nebst Gebäuden aus den Jahren 1864, 1927 und 1974, gibt es eine spannende zu einem grossen Teil interaktive Ausstellung über die Entstehung und Entwicklung von Århus.
Besonders gefallen hat uns das Quartier der Zeitepoche von 1974. Man kann in die Häuser eintreten und fühlt sich definitiv „back to the past“. Es gibt diverse Wohnungen mit Originalmobiliar, eine Fahrrad-/Mofa Werkstatt, ein Automechaniker, eine Gynäkologie, ein Frisör, eine Bäckerei und vieles mehr. Es wurden gesamte Strassenzüge und den dazugehörigen Hinterhöfen im entsprechende Stil gebaut. Alles ist extrem detailliert, originalgetreu und authentisch – einfach toll!
Die Empfehlung für den Besuch von „Den Gamle By“ hat sich definitiv bestätigt und wir können jedem diesen Ort ans Herz legen, wenn man in Århus zu Besuch ist. Plant dafür mindestens 5 Stunden ein, wenn ihr alles in Ruhe anschauen wollt. Die Zeit vergeht unglaublich schnell.
Sletterhage Fyr – Ein Ort der Ruhe und der Schweinswale
Nachdem wir uns von Århus losreissen können, fahren wir auf die Halbinsel Helgenaes. Dort möchten wir das Wrack eines Holzkutters ansehen. Da es schon relativ spät ist, fahren wir zuerst an unseren Übernachtungsort beim Leuchtturm Sletterhage Fyr. Auf dem Parkplatz gibt es fünf Stellplätze, welche für 24 Stunden benutzt werden dürfen. Wir haben Glück und es ist nur ein weiteres Fahrzeug vor Ort. Die Gegend mit dem Leuchtturm und den Stränden ist wunderschön und absolut friedlich. Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen lernen wir den Leuchtturmwärter kennen und er informiert uns, dass der Stellplatz kostenfrei ist aber da die Anlage durch einen gemeinnützigen Verein unterhalten wird, sind freiwillige Spenden sehr willkommen. Leider ist der Leuchtturm und das dazugehörende Museum nur im Sommer geöffnet. Während des Gesprächs werden wir vom äusserst sympathischen Leuchtturmwärter eingeladen, den Leuchtturm zu besteigen und er erklärt uns im Museum einiges zur Region. Herzlichen Dank dafür, es war ein besonderes Erlebnis! Und vielen herzlichen Dank auch an den Verein, welcher so einen wunderbaren Stellplatz ermöglicht. So macht Spenden richtig Freude. Als Dank für seine Zeit, schenken wir ihm ein neues Victorinox Sackmesser. Wir haben einige Sackmesser auf unsere Reise mitgenommen, um diese Menschen zu schenken, welche uns ebenfalls eine grosse Freude bereitet haben.
Vor dieser tollen Erfahrung, durften wir bereits ein Highlight erleben. Roger erspäht während des Frühstücks Rückenflossen im Meer. Es sind Schweinswale, welche die meiste Zeit in dieser Region leben. Die Küste vor dem Leuchtturm fällt bis 60 Meter steil ab und die Schweinswale sind dort regelmässig am jagen. Perfekte Bedingungen für eine Beobachtung vom Land aus. Wir geniessen dem Treiben der Schweinswale aus nächster Nähe zuzuschauen, ohne die Gefahr seekrank zu werden.
Das Wrack von Helgenaes
Aber eigentlich sind wir ja an diesen Ort gefahren um das Wrack zu besichtigen. Wir erfahren von Leuchtturmwärter, dass es letzte Woche abtransportiert wurde. Zwei Jahre lag es nun vor der Küste, da der Verkäufer und der Käufer des Schiffs über die Übernahme der Bergungskosten nicht einig wurden. Das Schiff ist bei der Überführung des Käufers, nach diversen technischen Problemen, bereits nach einigen Tagen gesunken. Nun haben die Behörden einen Schlussstrich gezogen und das Wrack geborgen. Wer die ganze Geschichte des Wracks interessiert, kann das hier nachlesen. Schade, dass wir das Wrack um wenige Tage verpasst haben aber der Ausflug nach Helgenaes hat sich definitiv auch so gelohnt.