Zurück in Georgien erkunden wir als erstes in die Hauptstadt Tbilisi, bevor wir zum ersten Mal in den grossen Kaukasus in den Nationalpark Kazbegi fahren.
Tbilisi
Da wir für ein Projekt stabiles Internet benötigen und die Stadt zu Fuss erkunden möchten, nehmen wir uns für zwei Nächte ein Hotel. Von diesem haben wir eine wunderbare Sicht über die Stadt und können alles in Gehdistanz erreichen. Wir markieren uns einige Sehenswürdigkeiten wie die Friedensbrücke, die Altstadt, die Kathedrale und schlendern los. Die Altstadt ist geprägt von uralten Häusern und Gassen. Gleichzeitig wird auch vieles renoviert und die Unterschiede vorher/nachher sind gewaltig. Bei den renovierten Gebäuden und Gassen wird der Stil der Vergangenheit beibehalten, was wir sehr schön finden. Die Strassen sind von Bäumen gesäumt und geben so viel Schatten an den heissen Sommertagen. Einige Balkone der baufälligen Häuser möchte man am liebsten stützen, damit sie nicht abbrechen.
Tbilisi gefällt uns sehr gut und man kann es sich in unzähligen Bars, Restaurants und Weinkeller gut gehen lassen. Am ersten Abend werden wir vom Restaurant und Service etwas enttäuscht. Das soll uns am zweiten Abend nicht mehr passieren. So finden wir ein Bio-Restaurant und sind vom Essen und vom Service begeistert. Hier ist alles perfekt und wir fühlen uns sehr wohl und willkommen. Wenn ihr mal in Tbilisi seid, unbedingt das Restaurant Organique Josper Bar besuchen. Es lohnt sich!
Nationalpark Kazbegi
Nach dem Verkehrschaos in Tbilisi, fahren wir aus der Stadt raus und es geht in die Berge zum Kazbegi Nationalpark. Der Heerstrasse entlang fahren wir Richtung russischer Grenze über den Kreuzpass (2395 Müm) bis nach Stepansminda (ehemals Kazbegi). Dort befindet sich mit der hoch oben thronenden Gergetier Dreifaltigkeitskirche, im Hintergrund der 5054 Meter hohe und imposante Kasbek. Dieser Berg mit der Gergetier Dreifaltigkeitskirche ist eines der bekanntesten Fotosujets von Georgien.
Pucci the Offroader
Die geteerte Strasse zur Kirche hoch ist wegen eines Abbruchs nicht mehr passierbar aber es gibt eine Umleitung über eine abenteuerliche Schotterstrasse. Per Offroad-Taxi kann man sich hoch chauffieren lassen. Wir wollen selber fahren, da wir oben bei der Kirche übernachten möchten. Alle Taxifahrer raten uns davon ab und meinen, dass das mit unserem Auto nicht geht. Nach einiger Zeit der Beratung fahren wir trotzdem los. An kritischen Stellen laufen wir die Strecke ein Stück ab und beschliessen dann weiter zu fahren. So kommen wir unserem Ziel immer näher. Für genau solche Situationen haben wir ja ein Seikel Fahrwerk und AT Pneus montiert. Einige Stellen sind tatsächlich etwas tricky aber Pucci und Roger machen einen super Job und wir freuen uns auf eine absolut ruhige Nacht, da wir die einzigen sind, welche neben der Kirche übernachten.
Der Blick auf den Kasbek ist am Abend noch durch Wolken verhüllt. Am nächsten Morgen ist die Sicht komplett frei und wir geniessen einen wunderbaren Sonnenaufgang in dieser atemberaubenden Landschaft.
Truso Schlucht und Truso Tal
Nachdem wir den Schotterpiste wieder heil und zum Glück ohne Gegenverkehr hinunter gekommen sind, entfernen wir uns von der russischen Grenze und fahren Richtung Süden, erkunden das Sno-Tal und anschliessend geht es weiter zur Truso Schlucht. Wir wollen durch die Truso Schlucht zu den Travertinen und Mineralquellen im Truso Tal wandern und parkieren aus diesem Grund vor der Schlucht. Einmal mehr weiss das Wetter nicht, was die Prognosen vorausgesagt haben und 30 Minuten nach dem Loslaufen beginnt es zu regnen, obwohl dieser erst auf den späten Nachmittag angekündigt ist. So kehren wir um und verschieben die Wanderung auf den nächsten Tag. Kaum bei Pucci angekommen, hört der Regen auf und es bleibt trocken.
Am nächsten Tag in der Früh wagen wir einen neuen Versuch mit der Wanderung und dieses Mal bleiben wir (fast) trocken. Die Truso Schlucht ist sehr eindrücklich. Der Terek Fluss führt nach den ergiebigen Niederschläge der letzten Tage viel Wasser und stürzt sich tosend Richtung Tal. Die Basaltfelsen ragen in den Himmel. Der Weg hat vom vielen Regen der vergangenen Tage ziemlich gelitten und ist an einigen Stellen abgerutscht. Im Truso Tal angekommen inspizieren wir die verschiedenen Travertinen und Mineralquellen. Die dadurch hervorgerufenen Farben geben einen wunderschönen Kontrast zum satten Grün der Berge. Am Ende des Tales gäbe es noch eine Festung und ein Kloster, aber der Weg zu Fuss ist uns dafür zu weit.
Georgische Strassen und Fahrweisen
Die Fahrt zurück vom Nationalpark Kazbegi Richtung Tbilisi benötigt einige Zeit und Nerven. Unzählige Lastwagen kämpfen sich den Weg hoch und runter. Da die Kurven teilweise so eng sind, bleiben immer wieder Lastwagen stecken und dann gibt es noch die ganz schlauen PW Fahrer (von dieser Spezies gibt es in Georgien zahlreiche) die meinen, sie müssen an den unmöglichsten Orten noch überholen. Dann geht einige Zeit gar nichts mehr, da die Lastwagen total blockiert sind und sich der PW Fahrer irgendwo in eine nicht vorhandene Lücke quetschen muss.
Im Nachhinein erfahren wir, dass die Strasse gesperrt war und erst an diesem Tag wieder geöffnet wurde an welchem wir diese befahren haben. Aufgrund der intensiven Regenfällen der letzten Tage wurde die Strasse teilweise zugeschüttet mit Murgängen. Das erklärt auch, warum so viele LKW’s am Strassenrand standen und auf die Weiterfahrt warten mussten. Die Heerstrasse ist die einzige Verbindung zwischen Georgien und Russland.
Vorbereitung für den Vashlovani National Park
Auf dem Weg Richtung Tbilisi nehmen wir Kontakt auf mit Sarah und Florian von www.diesel300.ch. Die beiden haben wir auf dem Camping 3 Gs in Armenien kennengelernt und wissen dass sie aktuell in Tbilisi sind und dass sie auch zum Vashlovani Nationalpark fahren möchten. So ergibt es sich, dass unser Timing übereinstimmt und wir den Vashlovani Nationalpark gemeinsam erkunden werden. Da dieser mit einigen Offroad Strecken gespickt sind, von welchen wir schon diverse Schauergeschichten gehört haben, freuen wir uns, wenn wir diesen nicht alleine sondern in Begleitung von Sarah und Florian erkunden werden. So treffen wir uns eine Nacht vorher und können Pläne für den Besuch vom Nationalpark schmieden.
Welche Abenteuer wir im Nationalpark erleben, erfahrt ihr im nächsten Blog.