Die Schnellfähre von Kristiansand nach Hirtshals ist in der Tat unglaublich rasant und nichts für empfindliche Mägen. Zum Glück sind wir inzwischen fähr- und wellenerprobt, so hält sich das flaue Gefühl im Bauch in Grenzen. Dänemark begrüsst uns mit eitel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. So haben wir uns das vorgestellt nach den letzten regnerischen Tagen in Norwegen. Wir besuchen Skagen, an der Jammerbucht den Leuchtturm Rubjerg Knude und den Nationalpark Thy.
Skagen
Skagen ist eine Hafenstadt am nördlichen Ende der Halbinsel Jütland. Am Strand von Grenen, der nordöstlichen von Skagen liegt, treffen die Meeresgebiete Skagerrak (Nordsee) und Kattegat (Ostsee) aufeinander. Dieser Punkt steht ziemlich weit oben auf unserer Dänemark Wunschliste. Aber wir sind nicht alleine. Sehr erstaunt über den grossen Andrang an einem Dienstagvormittag Ende Oktober pilgern wir mit einigen anderen Besuchern zur Spitze, wo die beiden Meere aufeinandertreffen. Es ist eindrücklich zu sehen, wie die Wellen aufeinander prallen und dadurch die Schaumkronen tanzen lassen. Einige Meter weiter fläzen zwei Robben an der Sonne und lassen sich durch die vielen Schaulustigen nicht beirren. Offensichtlich kennen die Robben noch viel grössere Menschenansammlungen in den Sommermonaten.
Nordsee-Ozeanarium in Hirtshals
Am nächsten Tag lernen wir auch den dänischen Regen und Wind kennen. Aus diesem Grund besuchen wir das Nordsee-Ozeanarium in Hirtshals. Das Museum widerspiegelt in einer einzigartigen Weise wie eindrücklich das Leben, die Flora und Fauna der Region Hirtshals und der Nordsee ist.
Mit über 4,5 Millionen Litern Meerwasser Volumen und einer Höhe von vier Stockwerken vermittelt das Ozeanarium durch seine Größe einen Eindruck der Nordsee und deren Bewohner. In diversen anderen Aquarien sind weitere Tierarten der Nordsee zu sehen. Zudem gibt es ein Robbenbecken und es ist auch ein vollständiges Skelett von einem Finnwal ausgestellt. Das Museum ist sehr eindrücklich und uns hat der Besuch gut gefallen.
In Løkken treffen wir Stine und ihre Mutter und werden mit leckerem Kuchen und Kaffee verwöhnt. Stine kennen wir aus der Schweiz. Sie ist Dänin und aktuell zu Besuch in Dänemark. Sie geben uns einen Einblick über das Leben in Dänemark und viele nützliche Tipps für unseren Aufenthalt in diesem Land. Ganz herzlichen Dank dafür! Gestärkt und voller Tatendrang fahren wir zuerst nochmals einige Kilometer in den Norden.
Der Leuchtturm Rubjerg Knude ist umgezogen
Bevor wir in den Nationalpark Thy fahren, besuchen wir den Leuchtturm Rubjerg Knude. Der Leuchtturm Rubjerg Knude musste in einer spektakulären Aktion im Jahr 2019 siebzig Meter ins Landesinnere versetzt werden, damit der fast 120 Jahre alte Leuchtturm nicht ins Meer stürzt.
Bei seinem Bau 1899 lag der Leuchtturm, noch sichere 200 Meter vom Ufer entfernt. Doch jedes Jahr frass sich die Nordsee ein Stückchen weiter in das Landesinnere. Am Umzugstag trennten nur noch wenige Meter den Leuchtturm vom Abgrund. Ein Bericht zum Umzug kannst du hier nachlesen.
Pucci on the beach
In Dänemark gibt es schier unendliche, breite Strände. Und es gibt offizielle Strassenabschnitte auf den Stränden. Mit einem etwas speziellen Gefühl nehmen wir die Sandpiste unter die Räder. Immer auf der Hut nicht im Sand stecken zu bleiben, fahren wir entlang der Meeresbrandung. Mit einer Pferdestärke ist das Gefühl natürlich ganz anders aber auch mit unseren 150 PS ist es ein besonderes Erlebnis. Ich bevorzuge jedoch nach wie vor die vierbeinige Variante für den Strandgalopp. Roger bevorzugt nach wie vor die 150 PS Variante.
Im Sommer fahren die Dänen (und die Touristen) mit den Autos auf den Strand und richten sich dort für den Strandtag ein. Manche fahren auch zum Sonnenuntergang auf den Strand. Autos auf den Stränden, das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Es ist jedoch nicht erlaubt mit dem Fahrzeug am Strand zu übernachten.
Nationalpark Thy
Der Nationalpark ist geprägt von schönen Küstenabschnitten, Wäldern und Naturschutzgebieten aber auch von Sandflug. Hinter den Strandabschnitten befinden sich heute Dünenlandschaften, Küstenheiden und Wälder, um den Sandverwehungen Einhalt zu gebieten.
Im Nationalpark Thy wandern wir durch diese schöne Landschaft und mit der Erklimmung von unzähligen kleinen Dünenhügeln, stellen wir fest, dass es im flachen Dänemark doch möglich ist einige Höhenmeter zu absolvieren.
Vorupør
Weiter geht es der Küste entlang Richtung Süden. Wir besuchen das Dorf Vorupør. Da es in diesem Ort keinen Hafen gibt, werden die Schiffe an den Strand gezogen. Ein ungewöhnlicher aber durchaus reizvoller Ausblick. Hier gibt es auch eine spannende Ausstellung über den Nationalpark Thy. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Beim Dorf-Fischgeschäft genehmigen wir uns ein leckeres Fischbrötchen zum Mittagessen.
Trolle in Dänemark?
Trolle gehören zu Norwegen wie die Fjorde. Aber in Dänemark haben wir diese nicht erwartet. Doch wir werden eines besseren belehrt. Mitten im Wald treffen wir auf Ask aus Ashøj. Der Troll wurde vom internationalen Künstler Thomas Dambo geschaffen und repräsentiert die Kräfte der Natur. Ein sehr eindrücklicher Troll mit seinen 5 Metern Grösse, an einem lauschigen Platz mitten im Wald. Und dies ist nicht der einzige Riesen-Troll in Dänemark. Es hat mehrere davon, verteilt auf verschiedenen Kontinenten. Mehr Infos dazu findet ihr unter www.trollmap.com.