Mit Ungarn bereisen wir das 22. Land auf dieser Reise. Wir fahren durch die topfebene Puszta, lernen in Eger den feinen ungarischen Wein kennen, machen einen Kurzbesuch in der Slowakei bevor wir Budapest und den Balatonsee erkunden.
Eger und das Tal der schönen Frauen
Den ersten längere Halt machen wir in der Stadt Eger. Der Campingplatz ist strategisch sehr gut gelegen – in Gehdistanz zum Tal der schönen Frauen. Was soll man(n) sich unter diesem Tal vorstellen?
Dort reiht sich ein Weinkeller an den anderen und wir beginnen mit der Degustation ungarischer Weine. Schon beim ersten Keller kommen wir ins Schwärmen und die Begeisterung zieht sich für den Rest des Abend weiter. Nie hätten wir gedacht, dass Ungarn so gute Weine produziert. Wir beschliessen noch eine Nacht länger in Eger zu bleiben und setzen unsere Degustation im Tal der schönen Frauen am nächsten Abend fort. Natürlich kommt das Essen nicht zu kurz und wir lassen es uns gut gehen. Sozusagen ein kleiner Kurzurlaub vom Reisen.
In Eger machen wir einen Spaziergang und schnuppern schon mal etwas Luft der ungarischen Städte. Bereits Eger überzeugt mit schöner Architektur und macht definitiv Lust auf mehr.
Hollokö
Auf dem Weg in den Norden schauen wir uns die Burg und das Dorf von Hollokö an. Dieses ist eine Art Freilichtmuseum mit typischen Häusern und Handwerken der Region. Leider hat an diesem Tag vieles geschlossen und so ist kaum Leben im Dorf. Zudem beginnt beginnt es bald zu regnen. So gibt es einen relativ kurzer Aufenthalt in Hollokö.
Kurzbesuch in der Slowakei
Wir stehen kurz vor der Grenze zur Slowakei und finden einen sehr gut bewerteten Campingplatz in der Slowakei. Der Camping Moongarden von Wim und Ellen ist wunderschön und wir entspannen 2 Tage in den Hängematten und regelmässigem Besuch von den Hunden und Schafen. Eine wunderbare Ruheoase haben die beiden hier auf die Beine gestellt. Aber es wird nicht nur gefaulenzt. Die Joggingschuhe werden entstaubt und kommen wieder mal zum Einsatz. Nach den beiden Tagen auf dem Camping Moongarden fahren wir noch etwas durch den Süden der Slowakei, bevor es zurück nach Ungarn geht.
Besuch im ungarischen Paradies
Wir besuchen eine ehemalige Stallkollegin von mir, welche vor Jahren nach Ungarn ausgewandert ist. Sie und ihre Familie haben sich ein Paradies geschaffen für Menschen, Pflanzen und Pferde. Der grosse Garten wird per Permakultur bewirtschaftet und die Diversität der Pflanzen ist einfach nur grossartig. Wir können uns an allen Ecken des Gartens mit leckeren Früchten, Beeren und Gemüse verpflegen. Zudem gönnen wir unseren Füssen einen Fisch-Spa am idyllischen Schwimm-Teich. Schlafen dürfen wir im grossen Garten und decken uns mit Tomaten, Gurken etc. ein. Wir kommen uns vor wie im Schlaraffenland.
Auf dem Grundstück vis-à-vis leben die 5 Pferde in einem genau so schönen Umfeld. Ein toller Offenstall mit einer riesigen Weide mit alten Bäumen und einer rundum hervorragenden Betreuung. Was will Pferd mehr!
Evi, vielen Dank für die Gastfreundschaft. Wir haben den Besuch bei dir sehr genossen.
Budapest – eine Augenweide
Auf dem Weg nach Budapest statten wir noch der Oberen Burg in Visegard einen Besuch ab und schlafen unterhalb der Burg direkt an der Donau. Wir hätten nicht so viel Verkehr auf der Donau erwartet. Wenn nicht die grossen Hotelschiffe vorbeifahren, sind es kleine Boote oder Ruderer, Kayakfahrer und andere Wassersportler.
Dann geht es in die Hauptstadt Budapest. Wir bleiben gleich drei Tage und sind begeistert von der wunderschönen Architektur. Egal in welche Strasse man einbiegt und wo man hinschaut, imposante Gebäude so weit das Auge reicht. Allein schon das riesige Parlamentsgebäude. Dieses ist das drittgrösste der Welt (nach dem Pentagon und Bukarest) und ist so schön mit den vielen Türmchen und Verzierungen, es kommt einem fast irgendwie unwirklich vor. Besonders sehenswert sind viele Gebäude der Donau entlang auch in der Nacht. Die Beleuchtung vieler Gebäude ist sehr stimmungsvoll und harmonisch.
Auch wenn wir uns immer wieder über die Elektro-Trottinette in den Städten etwas nerven weil die überall einfach rumstehen, probieren wir in Budapest das erste Mal ein solches Trottinett aus. Wir geniessen den wilden Ritt durch die Strassen von Budapest. Zumindest in Budapest kann man sein Trottinett nicht mehr überall stehen lassen, sondern muss diese an den vorgesehenen Parkplätzen abstellen. Wenn nicht, kann man seine Fahrt via APP nicht als beendet markieren und zahlt weiterhin Gebühren. So kommt etwas Ordnung in diese Sache.
Balatonsee und ein freudiges Wiedersehen
Wir laufen in den 3 Tagen in Budapest viele Kilometer und sind deshalb reif für den Balatonsee. Dort treffen wir unsere guten Freunde Chrige und Remo. Sie sind mit ihrem Minivan unterwegs und sind uns entgegen gefahren. Nach vielen Online-Aperos in den vergangenen Monaten, sehen wir uns endlich wieder live. Die Freude über das Wiedersehen ist gross. Es wir natürlich viel geredet und gelacht. Wir geniessen die zwei Tage zusammen, bevor sich unsere Wege trennen und wir wieder alleine weiterziehen und später einen weiteren einschneidenden Entscheid treffen.
Wir verbringen noch eine Nacht am Balatonsee bevor uns der Regen und die tieferen Temperaturen in den Nordosten von Ungarn an die österreischiche Grenze treiben. Das Wetter ist etwas besser, aber die Temperaturen bleiben tief. Wir geniessen die Regenpause beim Dorfmarkt, trinken Wein, essen Raclette und dabei entschliessen wir uns, nochmals Sonne und Wärme zu tanken, bevor unsere Reise bald zu Ende geht. Nach einigem Abwägen und prüfen der Wettersituation fällt die Entscheidung der nächsten Destination. Das bedeutet – ab in den Süden. Wohin es uns zieht, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag.
Fazit Ungarn
Ungarn hat uns als Reiseland sehr gut gefallen. Die Weite der Puszta, der hügelige und grüne Norden, der eindrückliche Balatonsee, kulinarische Leckerbissen und feinen Wein, interessante Städte mit imposanter Architektur – Ungarn bietet für jeden Geschmack etwas. Wir haben Ungarn als sehr entspanntes Land mit freundlichen Menschen kennen und schätzen gelernt.