Nach erholsamen Tagen am Golf von Korinth, fahren wir nach Delphi und besuchen die berühmte Ausgrabungsstätte. An diesem Ort hat das Orakel von Delphi viele Ratschläge gegeben und somit das Weltgeschehen in grossem Masse beeinflusst.
Delphi und Oliven
Wir lassen uns auf dem wunderschönen Camping Delphi nieder und geniessen die friedvolle Atmosphäre und den grandiosen Ausblick auf das Meer, den offenbar weltweit grössten zusammenhängenden Olivenhain im Tal sowie die schneebedeckten Berge im Hintergrund. Der Olivenhain ist schon 3000 Jahre alt, der älteste in Griechenland und einer der ältesten der Welt und umfasst ca. 1,5 Millionen Olivenbäume.
Die Campingplatzbesitzer besitzen als zweites Standbein 3000 dieser Olivenbäume der Sorte Amfissa. Wir werden zu einer Degustation von Oliven mit unterschiedlichem Reifegrad, Olivenöle und Olivenpaste aus eigener Produktion eingeladen. Natürlich gehört auch ein Raki zum Apero dazu. Dieser heisst hier allerdings Tsipouro. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir viel über die Geschichte, den Oliven Anbau, Produktion und Verarbeitung in dieser Gegend. Wir können inzwischen sogar etwas fachsimplen und unsere Erfahrungen von unserem Arbeitseinsatz auf Kreta einbringen. Das Olivenöl schmeckt hier definitiv anders als auf Kreta, ist aber auch äusserst schmackhaft. Dies ist nicht nur aufgrund einer anderen Olivensorte, auch der Boden spielt eine grosse Rolle. Meine Frage ob sie biologisch produzieren wird zum Glück positiv beantwortet. So steht einem Einkauf diverser Olivenprodukte nichts mehr im Weg.
Das Orakel von Delphi hatte leider frei
Vom Campingplatz führt eine schöne Wanderung hoch bis zur Ausgrabungsstätte. Bei dieser angekommen, werden wir von den vielen Menschen vor Ort etwas überrumpelt. Busweise werden diese hier hin chauffiert und wir müssen uns zuerst an den ungewohnten Anblick gewöhnen. Im Vergleich zur Hochsaison sind es sicher noch wenige Leute aber für uns sind sie schon fast zu zahlreich. Zum Glück ist die Anlage gross und die Menge verteilt sich gut.
Das besondere an Delphi ist die Lage. Es ist an einen Hang gebaut, umgeben von schroffen Felswänden. Der Blick ins Tal und den Olivenhain ist spektakulär. Beim Tempel von Apollo angekommen, stellen wir fest, dass das Orakel offenbar frei hat. Sie war auf jeden Fall nicht zu sehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass keine halluzinogenen Dämpfe mehr austreten und sie sich ihre Drogen an einem anderen Ort beschaffen muss? Wie dem auch sei, auch ohne Orakel strömt dieser Ort eine spezielle Energie aus. A propos Energie, wer noch genügend Energie hat, muss unbedingt noch ganz nach oben laufen. Dort steht das eindrückliche Stadion. Leider darf dieses Stadion, im Gegensatz zu Olympia oder Messene, nicht betreten werden. Das muss wohl an den vielen Leuten liegen, welche hier Jahr für Jahr die Steine betreten.
Die Welt ist ein Dorf
Auf dem Weg zum Stadion kreuzen wir einige Leute. Zwei Gesichter kommen mir bekannt vor und es stellt sich heraus, dass es die “Die VANsinnigen” sind. Ein Paar aus der Schweiz, mit welchem wir bereits auf Kreta Kontakt hatten. Dort hat sich ein Treffen aufgrund unterschiedlicher Routen jedoch nicht ergeben. Und nun laufen wir uns hier zufällig über den Weg. Nach einer unterhaltsamen Konversation trennen sich unsere Wege wieder aber wir hoffen, dass wir das Gespräch bald mal an einem gemeinsamen Lagerfeuer fortsetzen können.
Nach der ausgiebigen Besichtigung der Ausgrabungsstätte, steht noch ein kurzer Besuch im dazugehörenden Museum an. Dieses bietet viele Artefakte, Statuen und Informationen. Irgendwann leidet jedoch die Aufnahmefähigkeit nach so vielen Eindrücken und Informationen. Wir wandern zurück zum Campingplatz und geniessen die Sonne. Endlich können wir die Laufschuhe entstauben und ich wieder mal die Yoga Matte ausrollen.
Nach drei Nächten fahren wir weiter. Ein weiteres Highlight steht an – die Meteora Klöster. Auf dem Weg zu den Meteora Klöstern fahren wir noch am Denkmal von Leonidas und den 300 Spartanern vorbei. An diesem Ort fand die Schlacht von Termopylen statt.