Nach vier Nächten auf dem wunderbaren Campingplatz 3 Gs, fällt es uns nicht leicht uns wieder auf Achse zu begeben. Nebst dem erfrischenden Pool bietet der Camping diverse tolle Begegnungsorte wo man sich mit anderen Reisenden austauschen kann. Wir lernen viele nette Leute kennen und einige davon treffen wir dann später auf unserer Reise wieder. Die 3 Gs schauen wir uns selbstverständlich noch an. Das Kloster Geghard, den Ort Goght und den Tempel Garni. Im gleichen Tag bewundern wir auch noch die geologisch interessante Symphony of Stones, bevor es weiter in die Hauptstadt Jerewan geht.
Zum Kloster Geghard laufen wir vom Camping aus. So erhalten wir gleich noch einen Einblick von Goght. Leider führt der Weg nur der Hauptstrasse entlang und die Sonne brennt unerbärmlich, obwohl wir bereits um 8 Uhr loslaufen. Als wir den Camping verlassen um zum Garni Tempel zu fahren, machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Symphony of Stones. Die Basaltfelswände sind sehr eindrücklich. Früher konnte man der Strasse entlang durch den Canyon fahren. Heute ist es nur noch zu Fuss möglich.
Der Garni Tempel ist schön gelegen aber seit langem sind hier wieder mal richtig viele Besucher und wir halten den Aufenthalt somit relativ kurz. Auf Menschenmassen sind wir noch nicht eingestellt. Es ist zudem eine der wenigen touristischen Orte in Armenien bei welchem man Eintritt bezahlen muss.
Jerewan
In der Hauptstadt beschränken wir uns auf einige wenige ausgesuchte Punkte und beginnen auf dem Hügel mit der Statue “Mutter Armenien” und dem Besuch des kleinen aber interessanten Militärmuseums zu Fusse der imposanten Statue. Anschliessend spazieren wir durch den etwas in die Jahre gekommenen Rummelpark direkt daneben. Die Fahrgeschäfte machen teilweise einen nicht so vertrauenswürdigen Eindruck und wir fühlen uns etwas in der Zeit zurück versetzt während wir über das Gelände schlendern.
Danach besuchen wir die Cascade und laufen ein wenig durch die Stadt. Bei über 30 Grad ist es jedoch nicht sehr spassig und wir gönnen uns einen Eiskaffee und stillen bei Say Cheese etwas die Heimatgefühle mit dem Kauf von Schweizer Emmentaler und Gruyère Käse. In der Stadt haben wir noch eine Bäckerei gefunden welche Baguettes anbietet. Juhui, unser Abendessen steht somit fest.
Genozid Mahnmahl
Als letzte Station in Jerewan steht der Besuch der Genozid Gedenkstätte an, bevor wir wieder in die Natur fahren. Bei der Gedenkstätte werden von offiziellen Staatsbesuchern jeweils Tannen gepflanzt und es steht bereits ein stattlicher Wald. Wir finden auch den Baum, welcher unsere Alt-Bundesrätin Micheline Calmy—Rey gepflanzt hat. Leider ist das einer der bemitleidenswertesten Bäume auf der ganzen Fläche. Da sieht derjenige von Alt-Bundesrat Didier Burkhalter doch einiges besser aus. Die Gedenkstätte ist in grauem Beton gehalten. Die Schlichtheit der Gebäude ist sehr eindrücklich und es herrscht eine besondere Atmosphäre. Der Besuch von Jerewan war ein kurzer aber schöner Kontrast zu den ganzen Naturerlebnissen.
Abfallsitutation in Armenien
Auf der Fahrt zum Schlafplatz kommen wir etwas ab von der Hauptstrasse und fahren somit ausserhalb der Hauptstadt an einer riesigen Mülldeponie vorbei. Die Hoffnung, dass wenigstens in der Hauptstadt der Kehricht ordentlich in einer Kehrichtverbrennungsanlage endet, löst sich damit in Luft auf. Immerhin liegt in Armenien der Abfall nicht übers ganze Land verstreut, sondern dieser wird in Deponien oder Containern gesammelt, welche dann angezündet werden. So wie in der Schweiz früher auch.
Der potenzielle Landeplatz der Arche Noah
Wir finden dann doch noch einen netten Schlafplatz und werden mit einem bombastischen Sonnenaufgang am wolkenfreien Ararat belohnt. Dieser Berg ist auch von der armenischen Seite ein Hingucker und wenn man ganz genau hinschaut, kann man den Ort erahnen, wo Noah mit seiner Arche gestrandet sein könnte.
Die letzten Tage in Armenien
Die letzten Tage in Armenien verbringen wir mit der Besichtigung diverser Klöster in wunderschönen Landschaften. Am Anfang dachte ich, irgendwann hat man es dann mal gesehen mit den vielen Klöstern. Aber dem ist nicht so. Allein schon die Orte, an welchen sich die Klöster befinden sind absolut sehenswert und wir fragen uns immer wieder, wieso dazumal an den entlegensten Orten Klöster gebaut wurden.
Bei Martin auf dem Camping Kanchaqar verbringen wir unsere letzte Nacht in Armenien. Dieser ist wunderschön gelegen mit einer herrlichen Aussicht auf den Canyon. Von Martin erfahren wir nochmals einige spannende Details über das Leben in Armenien.
Am nächsten Tag ist es dann soweit. Wir verlassen nach drei Wochen das wunderschöne Land Armenien. Für uns beide ist Armenien definitiv ein Land, welches unsere Herzen von Anfang an berührt hat. Mit den unglaublich schönen Landschaften, Natur pur, viele freilaufende Tiere, freundliche Menschen und interessanter Geschichte, hat uns Armenien in den Bann gezogen und der Abschied fällt nicht leicht.
Diverse Klöster welche wir in den letzen Tagen noch besucht haben.
Einige Eindrücke von Armenien in Bildern.