In der Grenzregion zwischen Portugal und Spanien kann zu den Minen “Minas dos Carris” wandern. Als wir bei Maria und Carlos auf dem Campingplatz waren, habe ich auf einer Kartenapp die Region nach spannenden Objekten abgesucht. Ich stiess auf die “Minas dos Carris”. Das hört sich schon mal spannend an. Nach Erkundungen im Internet und Gesprächen mit Carlos waren wir aber sehr unsicher, ob das wirklich gut kommt. Man konnte lesen, dass es ohne Erlaubnis keinen Weg zu den Minen gibt und es immer wieder zu Kontrollen kommt. Natürlich war so eine Bewilligung nicht via Internet zu bekommen. Heute lachen wir über diese Geschichten, denn es war ein ganz normaler Wanderweg und Kontrollen fanden auch keine statt. Jedenfalls lebt der Mythos weiter.
Die Wanderung startet bei einem mit einem wunderschönen Wasserfall und der Möglichkeit in himmelblauen Wasser zu planschen. Das wir am Anfang stehen, belassen wir es bei einigen kurzen Momenten des Genusses und Wandern los. Schliesslich warten auf uns 21 km und rund 860 Höhenmeter bis wir wieder beim Auto sind. Unzählige Steine säumten den Weg. Mit leichtem Anstieg geht es durch das liebliche Tal nach oben. Ausser dem plätschernden Fluss ist die Stille allgegenwärtig.
Wir haben Vögel, Schmetterlinge, Ziegen und eine Schlage gesehen auf dem Weg zur Mine. Zur Freude von Barbara sahen wir aus sicherer Distanz “Wild”-Pferde und ganz oben angelangt Kühe mit wunderbaren Hörnern. Die rundum Sicht ist ein Traum und der Aufstieg lohnt sich allemal. Da wir unseren Gaskocher mitgenommen haben, konnten wir uns am kleinen See eine Suppe kochen und dem Treiben der Kühe zuschauen. Viele Häuser sind bis auf das Dach in einem guten Zustand. Es hat kein Mobiliar und keine Fenster mehr, die wurden wohl mitgenommen als die Mine stillgelegt wurde. Bis zum Ende der 70er Jahre hat man hier Wolfram abgebaut.
Die Minen durchliefen drei Explorationsphasen wobei die erste 1941 begann und bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs andauerte. Die zweite Phase war zu Beginn der 50er Jahre und eine letzte Phase in den 70er Jahre, welche aber nicht mehr sehr intensiv war.
Leider ist es etwas schwer weitere Informationen zu den Minen zu bekommen, wenn man der portugiesischen Sprache nicht mächtig ist. Wer weiter spannende Fakten dazu hat, kann das sehr gerne kommentieren.
Den Rückweg haben wir wieder den gleichen Weg genommen und dieser bot uns ständig einen fantastischen Blick über das ganze Tal. Wo die Vegetation oben eher kahl und mit einigen Büschen geprägt war, ist diese unten im Tal mit Bäumen durchzogen. Die Wanderung hat sich gelohnt und wir sind mit einer tollen Umgebung und einer unbeschreiblichen Ruhe belohnt worden. Während dem ganzen Tag haben wir nur zwei Personen gesehen.