Nach dem Besuch der Region Kappadokien inkl. magischer Heissluftballon Erlebnisse um Göreme, fahren wir weiter Richtung Osten. Der mystische Nemrut Dağı ist unser nächstes Etappenziel. Auf seinem Gipfel befindet sich eine imposante Kombination aus Heiligtum und Grabstätte vom König Antichos.
Türkische Gastfreundschaft erleben und geniessen
Auf dem Weg zum Nemrut Dağı, finden wir einen schönen Schlafplatz beim Eingang des Sugul Canyon. Wir schlafen etwas unromatisch auf einem grossen Parkplatz aber die Szenerie um uns herum ist wunderschön. Karge Berge vor und neben uns, die Schlucht hinter uns und ein rauschender Bach und Froschgequake als Background Geräusch. Eine blitzblank saubere, öffentliche Toilette und ein netter Aufseher runden das Bild ab.
Am nächsten Morgen fährt ein Radfahrer zu und wir beginnen ein Gespräch mit ihm. Zeki ist Polizist im Nachbardorf und möchte uns zum Mittagessen einladen. Gerne nehmen wir die Einladung an. Zuerst wandern wir jedoch noch in den Sugul Canyon.
Göcpinar Gölü
Punkt 12:00 Uhr (typisch Schweizerisch), stehen wir vor Zekis Tür und lernen dort auch seine Mutter kennen. Sie bereitet uns ein köstliches Mittagessen mit lokalen Spezialitäten zu. Anschliessend fahren wir mit Zeki und seiner Mutter zum Göcpinar Gölü. Einer Legende nach soll ein Hirte Gott dort, in der ansonsten äusserst kargen Bergwelt, um Wasser gebeten haben. Gott hat auf diesen Wunsch diesen See entstehen lassen. Die Farben des Göcpinar Sees sind unglaublich intensiv und das Wasser ist so klar, dass man 38 Meter tief auf den Grund sehen kann.
Anschliessend werden wir bei Zeki mit türkischem Kaffee und einem Milchreis Dessert verwöhnt. Er liest uns auch noch aus dem Kaffeesatz unsere Zukunft. Spannend was man alles aus so einer Tasse sehen und lesen kann. Er bietet uns an, bei ihm in der Wohnung zu schlafen. Da er jedoch Nachtdienst hat, bevorzugen wir nochmals den Schlafplatz bei der Schlucht.
Wir verabreden uns für den nächsten Morgen. Da nehmen wir Zeki mit nach Matalya, damit wir auch noch seine Frau und sein Sohn kennen lernen. Seine Frau besucht zur Zeit einen Deutschkurs in Matalya. So können wir uns gleich noch als Deutschlehrer nützlich machen, da Zeki seit zwei Wochen auch am Deutsch lernen ist.
Auf dem Weg nach Matalya
Unterwegs zeigt uns Zeki diverse Sehenswürdigkeiten in der Region, an welchen wir ansonsten einfach vorbei gefahren wären. Dankbar für die nette Begleitung und privaten Tourguide, geniessen wir die Fahrt mit ihm sehr.
In Matalya treffen wir seine Familie. Wir werden zu einem feinen Mittagessen eingeladen und besuchen zusammen den Aprikosenmarkt in Matalya. Die Gegend um Matalya ist bekannt für den Aprikosenanbau. Schade sind wir vor der Erntezeit hier aber auch die sonnengetrockneten Aprikosen schmecken hervorragend. Alles Bio, wie mir versichert wird.
Dann ist es Zeit Abschied zu nehmen. Für uns geht es weiter zum Nemrut Dağı. Zum Glück haben wir einige Schweizer Sackmesser als Dankeschön für besondere Momente mitgenommen. Das ist nun definitiv so einer und wir überreichen Zeki ein solches Messer. Er freut sich sehr darüber. Es war auch das Mindeste, was wir nach dieser unglaublichen Gastfreundschaft retour geben können.
Nemrut Dağı
Wir fahren zum Nemrut Dağı und parkieren Pucci auf dem Parkplatz beim Besucherzentrum. Obwohl wir noch 2,5 Kilometer weiter den Berg hoch fahren könnten, beschliessen wir die Strecke zu Fuss zu absolvieren. So nähern wir uns langsam der Bergspitze auf 2100 Meter über Meer und sehen schon von weitem die Statuen gegen den Himmel abzeichnen.
Die eindrücklichsten Bilder vom Nemrut Dağı entstehen bei Sonnenauf- und untergang. Zu diesen Zeiten werden jedoch auch die Touristen busweise auf den Berg chauffiert. Auf das haben wir keine Lust und deswegen haben wir beschlossen den Ort während des Tages zu besuchen. So können wir die spezielle Atmosphäre und den Berg zeitweise ganz für uns alleine geniessen. Es handelt sich hierbei um die Grabstätte vom König Antichos. Zu seinen Lebzeiten hat er den Bau all dieser Götterstatuen in Auftrag gegeben, um auch sich dabei ein Denkmal zu setzen.
Vom netten Security bei den Statuen werden wir mit Cay und frisch gesammelten Kräutern verwöhnt. Er zeigt uns auch seine schönsten Bilder vom Sonnenauf- und untergang mit den Statuen. So haben wir das trotzdem noch gesehen als wir oben waren, wenn auch nur auf seinem Handy.
Nach dem Spaziergang zurück zu Pucci, fahren wir einige Höhenmeter runter und verbringen noch drei weitere Nächte in der Region um den Nemrut Dağı, bevor es weiter geht mit der Fahrt in den Osten.