Wir können bereits einige tolle Sachen von unserem Landdienst Domizil in Deliana erkunden. Deliana liegt 30 Fahrminuten von Chania entfernt. Aus diesem Grund sind wir mehrmals in der Stadt. Der wunderschöne Balos Strand ist nur eine gute Autostunde entfernt. Auch der bekannte Elafonisi Strand befindet sich in der näheren Umgebung. Wir können es kaum erwarten, Kreta – die Insel des Zeus, zu erkunden.
Chania – Eine geschichtsträchtige Stadt
Chania ist die zweitgrösste Stadt von Kreta und war früher die Hauptstadt von Kreta, als dieses ein unabhängiges Land war. Sie besticht vor allem durch den venezianischen Hafen und die Altstadt mit den engen, verschlungenen Gassen. An vielen Orten kann man sich kulinarisch verwöhnen lassen und die charmante Atmosphäre geniessen. Chania ist eine der ältesten bewohnten Siedlungsstätten Europas und beheimatet zahlreiche historische Gebäude, wie die Hassan-Pascha-Moschee am Hafen und archäologische Relikte aus minoischer Zeit.
Balos Strand – Oben hui, unten pfui
Um diesen traumhaften Strand zu erreichen, muss man die Verschleissteile seines Fahrzeuges etwas beanspruchen. Die letzten 7 km führen über eine holprige Naturstrasse, welche man sich mit unzähligen Ziegen und Schafen teilt. Auf dem Parkplatz angekommen, führt der Fussweg in ca. 10 Minuten zum Aussichtspunkt und in 25 Minuten erreicht man den Strand. Die Aussicht über die Lagune und das Meer vom Aussichtspunkt ist spektakulär und ein bekanntes Fotomotiv. Die verschiedenen Blautöne und der schneeweisse Korallensand sind fast schon zu schön um wahr zu sein.
Unten am Strand angekommen ändert sich leider das Bild schlagartig. Neben der obligaten Anhäufung von PET Flaschen und sonstigem Müll, liegen viele kleine oder grössere Ölklumpen. Diese werden durch Westwinde angespült und sollen von Tankern stammen, die auf offener See verbotenerweise ihre Öltanks reinigen. Diese Klumpen sehen aus wie Steine, sind jedoch ganz leicht, schwimmen und riechen nach Teer.
In der Hochsaison ist dieser Strand total überfüllt, da dann auch viele Schiffe die Touristen an den Strand bringen. Ich weiss nicht, ob dann der Müll und die Teerklumpen entfernt werden oder ob das anderen Leuten nicht auffällt oder diese nicht stört. Ich fand es auf jeden Fall sehr bedenklich.
Abenteuerliche Küstenstrasse
Die Küstenstrasse im Westen ist eine tolle Panoramastrasse und zur rechten Hand ergibt sich ein toller Blick über das Meer. Dieser wird nur durch kleine Dörfer unterbrochen. Immer wieder führen steile Strassen oder Wege runter ans Meer. Wir nutzen einen dieser Wege für eine Übernachtung bei einer kleinen Kapelle, mit wunderbarem Blick über die Bucht und das Meer. Wir laufen runter zum Wasser und spazieren dem Kieselstrand entlang. Und natürlich sammeln wir auch hier wieder Müll zusammen.
Am frühen Morgen werden wir durch ein lautstarkes Gewitter und heftigen Regen geweckt. Wir beschliessen Aufzustehen damit wir das Dach einfahren können. So früh sind wir noch nie losgefahren auf unserer Reise. Es geht weiter Richtung Süden zum Elafonisi Strand. Die Strasse führt uns zuerst in die Berge, bevor wir wieder Meereshöhe erreichen. An manchen Stellen der Strasse ist der Blick nach unten nichts für schwindelfreie Personen.
Elafonisi Strand – Karibik war gestern
Bevor wir den berühmten Elafonisi Strand erreichen, übernachten wir noch am White Lake Strand. Dieser entpuppt sich als wunderschöner, friedlicher Ort. Wir stehen dort ganz alleine und geniessen die herrliche Ruhe. An möglichst jedem neuen Platz erkunden wir die Gegend mit einem Spaziergang. Es ist absolut windstill und die dem Meer vorgelagerte Lagune sieht in dieser Umgebung aus wie ein Gemälde. Das wir auch dort fleissig Abfall sammeln ist ja leider nichts neues. Am Ende des Tages hat sich das frühe Aufstehen auf jeden Fall gelohnt.
Am nächsten Tag erreichen wir den Elafonisi Strand. Die Aussicht bei der holprigen Anfahrt von oben ist sehr beeindruckend und erinnert an die Karibik. Das Meer leuchtet in den verschiedensten Blau- und Türkisnuancen. Auch der erste Spaziergang am Strand lässt uns weiter staunen. Der angepriesene pinke Sand können wir erst etwas erahnen. Auf jeden Fall ist er nicht so pink, wie auf vielen Bildern sehr übertrieben angepriesen.
Wir waten durch das maximal knietiefe Wasser und erwandern die vorgelagerte Insel. Dort treffen wir, nebst eindrücklicher Dünenlandschaft, doch noch auf den pinken beziehungsweise rosa Sand. Mit den schwarzen Felsen und den Blautönen des Wassers ist dieses Farbenspiel wunderschön anzuschauen. Winzige rosa Muschelteilchen und Korallenbruchstücke sorgen für die rosa Färbung des Sandes.
Kedrodasos Beach – Noch mehr blau wäre Kitsch
Von Elafonisi kann man den europäischen Fernwanderweg E4 entlang gehen. Dieser führt über Felsen, Sanddünen und an sehr alten und wohlriechenden Wacholderbäumen vorbei an den traumhaften Kedrodasos Strand. Der weisse Sand und die unglaublichen intensiven Farben des Meeres lassen unsere Herzen höher schlagen. Wir können uns kaum satt sehen und lassen es uns nicht nehmen, in dieses wunderbare Meer reinzuhüpfen. Das Wasser ist mit ca. 17 Grad sehr erfrischend aber da die Sonne vom Himmel lacht und die Temperaturen fast sommerlich sind, fällt der Gang ins Wasser trotzdem relativ leicht. Wir geniessen den Augenblick und den Strand für uns alleine.
Mit den verschiedenen Wandermöglichkeiten und den fast menschenleeren Stränden gefällt es uns so gut, dass wir 4 Tage und 3 Nächte am Efalonisi Strand bleiben. Am Abend geniessen wir ein Lagrefeuer und den Blick in den funkelden Sternenhimmel.
Fazit Erkundungstour Kreta bisher
Ob Chania oder die wunderschönen Strände Balos, Elafonisi oder Kedrodasos, Kreta gefällt uns bisher sehr gut. Wir finden wunderschöne Stellplätze zum Übernachten, meistens exklusiv für uns. Die Temperaturen werden je länger je wärmer, die Tage länger und die Mandelbäume stehen in Vollblüte. Der Frühling streckt schon mal seine Fühler aus.