Wir sind zurück auf der Nordseite von Kreta und fahren in die Region Chania, in der Hoffung, dass die SIM Karte von Roger endlich aus der Schweiz eingetroffen ist (siehe Blog). Zuerst geht es jedoch auf die Aktrotiri Halbinsel. Dort treffen wir Iris und Stefan wieder und feiern zusammen Stefans Geburtstag.
Akrotiri Halbinsel
Die Akrotiri Halbinsel stand schon lange auf unserer Wunschliste und wir verbringen gleich drei Nächte dort. Als Highlights stehen die Bucht Seitan Limani, Stavros, das Kloster Agia Triada und die Wanderung an den Katholiko Beach an. An der Bucht von Seitan Limani treffen wir Iris und Stefan und dürfen ein leckeres Stück selbst gebackenen Geburtstagsgugelhopf essen und dem Geburtstags”kind” gratulieren. Angestossen wird abends in Chania. Der Blick auf die türkis farbene Bucht, welche sich schlangenähnlich ins Festland gefressen, hat ist wunderschön.
Stavros und der berühmte Sirtaki
Anschliessend fahren wir nach Stavros. In diesem Dorf wurde die Schlussszenze des Filmes “Zorba the Greek” gedreht, in welcher Anthony Quinn den Sirtaki bekannt machte. Das ist übrigens ein Tanz, welcher extra für diesen Film erfunden wurde. Also nichts mit traditionellem griechischen Tanz. Da wir den Film jedoch nicht gesehen haben, geniessen wir einfach den schönen Strand und die Bucht mit der imposanten Bergkulisse als Hintergrund.
Am Abend fahren wir alle zusammen nach Chania und lassen den Tag mit feinen Drinks und einem leckeren Nachtessen ausklingen. Am 25. März ist auch griechischer Nationalfeiertag und die Stadt pulsiert mit Leben und Energie. So haben wir Chania bisher noch nie erlebt und wir geniessen die lebhafte Stimmung.
Inzwischen kennen wir auch das Problem, wieso die SIM Karte von Roger immer noch nicht eingetroffen ist. Die griechische Post wurde Opfer eines Cyberangriffs und das System wurde lahmgelegt. Die ganze Woche wurde keine Post zugestellt. Also weiter abwarten und hoffen. Roger klärt bereits alternative Zustellmöglichkeiten ab.
Agia Triada Kloster und Katholika Beach
So gehen wir zurück auf die Akrotiri Halbinsel wir übernachten beim geschichtsträchtigen Kloster Agia Triada. Die Nacht verspricht ruhig zu werden, was jedoch nicht der Fall ist. Zwei Katzen streiten sich immer und immer wieder ums Revier und heulen, jaulen, schreien (oder wie immer man diese speziellen Geräusche nennen will) mal nah mal fern. Als es wieder eskaliert, dieses Mal direkt neben Pucci, steige ich mitten in der Nacht aus und beende das Drama. Anschliessend ist Ruhe. Am nächsten Tag geniessen wir das Morgenessen mit dem Gesang der Mönche im Hintergrund. Gestärkt wandern wir anschliessend zur Katholika Beach. Der abwechslungsreiche Weg führt an zwei Höhlen und zwei Kloster vorbei und durch einen imposanten Canyon ans Meer. Die Bucht am Meer besticht durch glasklares Wasser, welches in diversen Türkis- und Blautönen schimmert. Im Zusammenspiel mit der felsigen Umgebung ein wunderschöner Anblick.
Auf Abschiedstour in Deliana
Und dann folgt die erlösende Nachricht von Dimitris, unserem Chef vom Olivenhain Arbeitseinsatz. Der Brief mit der SIM Karte ist endlich eingetroffen. Ein letzter Besuch bei Esther und Dimitris in der Nähe von Chania. Ein für uns wichtiger Besuch führt uns zurück nach Deliana. Wir möchten unbedingt nochmals in unserem Lieblingsrestaurant “To Faragi” Essen gehen und uns von den Besitzern verabschieden. Wir geniessen nochmals die gute, traditionelle Küche von Sofia und die Gesellschaft von Yannis, Georgios und Sofia, bevor wir auf dem Parkplatz der Deliana Schlucht eine ruhige Nacht verbringen.
Samaria Schlucht
Auf dem Weg zur Samaria Schlucht, kommen wir dem Schnee immer näher und das Hochplateau kurz vor der Schlucht präsentiert sich im Winterkleid. Die Samaria Schlucht ist nach wie vor gesperrt und wir können daher keine Wanderung vornehmen. So erhaschen wir vom Startpunkt der Wanderung einen Blick in die Tiefe. Vor 30 Minuten noch mit T-Shirt und Shorts am Strand, sind wir nun in einem Winterwunderland angekommen. Die Aussicht und die verschneiten Strassen sind ein wunderschöner Anblick.
Bleiben oder weiterziehen?
Wir stellen uns nun die Frage, wie lange wir noch auf Kreta bleiben möchten. Es gibt nach wie vor einige Punkte auf unserer Wunschliste, welche wir noch nicht gesehen haben.
Am nächsten Morgen fassen wir jedoch den Entschluss am selben Abend die Fähre nach Piräus zu buchen. In Chania kaufen wir das Fährticket und genehmigen uns nochmals einen sehr leckeren Gyros. Gyros hat Pizza aktuell abgelöst als Lieblingsmahlzeit ;-). Auf der anschliessenden Fahrt nach Heraklion sind wir beide etwas wehmütig, dass die Zeit auf Kreta nun zu Ende ist. Aber wir waren 9 Wochen auf dieser wunderbaren Insel und nun ist es an der Zeit weiterzuziehen.
Heraklion
In Heraklion angekommen, haben wir noch Zeit für einen Spaziergang in der Stadt. Es hat ein paar schöne Ecken, Strassen und tolle Bars und Restaurants aber aus unserer Sicht kein Vergleich mit Rethymno oder Chania. Chania ist für uns die schönste Stadt auf Kreta.
Am Hafen steht das anmutige Schiff “Rainbow Warrior III” von Greenpeace. Das Schiff besitzt eine imposante Bauweise und zukunftsweisende Techniken. Die Geschichte von “Rainbow Warrior I”, ist sehr spannend und gleichzeitig erschreckend.
Die Fahrt nach Piräus wäre eigentlich sehr ruhig. Wir haben offenbar ein älteres Schiffmodel erwischt und die Schwingungen des Motors kommen uns vor wie auf einem PowerPlate oder wie eine Fahrt auf einer Wellblechpiste. Gut durchgeschüttelt (zum Glück nicht gerührt) kommen wir am Morgen um 6 Uhr in Piräus an und fahren gleich an unseren Übernachtungsplatz. Dort ruhen wir uns noch etwas aus, bevor wir Athen erkunden. Mehr dazu im nächsten Blogbeitrag.
Fazit Kreta
Der Einstieg auf Kreta war etwas harzig. Das Wetter begrüsste uns mit kalten Temperaturen und immer wieder mal Regen und Sturm. Das uns dieses Wetter die nächsten Wochen immer wieder begleiten wird, haben wir damals noch nicht geahnt.
Die Arbeit auf dem Olivenbetrieb war eine tolle Erfahrung, welche wir nicht missen möchten und jedem herzlich empfehlen können. Es war eine lehrreiche Zeit und wir durften tolle Leute kennen lernen. Die leckeren Orangen und Zitronen direkt vom Baum zu pflücken haben wir sehr genossen.
Wie ihr bestimmt schon aus den bisherigen Blogbeiträgen gesehen habt, sind wir begeistert von Kreta. Die Landschaften, die Leute, die Gastfreundschaft, das Essen und Trinken (ausser griechischem Wein) – wir sind überwältigt und dankbar, dass wir diese Erfahrung machen durften. Deswegen ist uns der Abschied alles andere als leicht gefallen.