Es ist verrückt. Wir sind nun seit 300 Tagen unterwegs, leben in unserem VW Bus Pucci und haben fast täglich ein neues Wohnzimmer und den grössten Garten der Welt. Niemals hätten wir das für möglich gehalten. Klar haben wir das so in unseren Träumen ausgemalt und mit Feenstaub dekoriert. Aber mal ehrlich. So eine Zeit kann man sich nicht im Detail vorstellen oder planen.
Frankreich und Italien
Von Dänemark aus sind wir fast in einem Zug bis an die Côte d’Azur gefahren. Pünktlich zum Sonnenuntergang treffen wir am Meer ein und richten uns auf unserem Traditionscampingplatz ein, um einige Tage zu bleiben. Wir geniessen das tolle Wetter und tanken viel Vitamin D. Unser Pucci wird komplett gereinigt. Das heisst, erstmal alles ausräumen, komplett reinigen, um danach alles wieder einzuräumen. Wir geniessen die warmen Temperaturen tagsüber. Endlich wieder einmal offene Schuhe anziehen, dieses Gefühl hatten wir schon einige Wochen nicht mehr.
Entlang der Côte d’Azur stehen einige Städte auf unserer Liste zum Anschauen. Wir kennen diese Gegend schon von mehreren Besuchen während der Weihnachtsfeiertage. Aber Ende November/Anfangs Dezember ist es sehr ruhig. Viele Geschäfte und Restaurants haben in dieser Zeit geschlossen und es hat kaum Touristen. Es ist schon fast gespenstisch ruhig, wie z.B. in St. Tropez.
Meinen Geburtstag verbringen wir bei bestem Wetter in San Remo. So habe ich diesen Tag noch nie erlebt, an der Sonne der ligurischen Küste.
- Fondue im Süden
Schweiz
Kurz gesagt: Freunde und Familie. Und Pucci wieder einen Service gegönnt, damit alles wieder in Ordnung ist für sie Weiterreise. Viele andere Dinge haben wir im Dezember an unserer Wohnadresse nicht gemacht. Es war eine schöne Zeit, welche wir sehr genossen haben. Den Silvester haben wir mit unseren Vereinsmitgliedern von Vanlife Explorer Schweiz verbracht. Schön, sich mit anderen Busreisenden unterhalten zu können über vergangene Abenteuer und Reisepläne im neuen Jahr.
- Einsiedeln
- Glühwein am Weihnachtsmarkt
- Zirkus Knie
- 1. Januar Morgen
- Den Silvester feiern wir im Wald
- Vorbereitungen für 2022
- Im Wald kochen mit Freunden
Griechenland
Mit dem Post 200 Tage unterwegs haben wir angekündigt, dass wir in den Süden fahren und den Winter in Griechenland verbringen wollen.
Den Winter haben wir immer wieder im Nacken und das treibt uns immer mehr Richtung Süden. Seit Mitte August sind wir im Herbst und den knallenden Farben unterwegs und geniessen es total. Aber so langsam wird es wieder Zeit für kurze Hosen und Flip Flops. Das Leben im Van macht Spass, solange es nicht kühler als 10 Grad ist. Tiefere Temperaturen finden wir auf die Dauer nicht so prickelnd.
Meine Flip Flops sind nach wenigen Tagen kaputt gegangen, wohl wegen Standschäden. Erst im Mai 2021 in Split gekauft – Frechheit sowas. Als ob dies ein schlechtes Omen gewesen wäre. Athen und viele Teile von Griechenland versinken im Schnee und es herrscht das Chaos. Die Griechen lassen ihre Autos am Strassenrand stehen und laufen nach Hause. Soviel Schnee hat Griechenland seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Das Land, die Leute und Häuser sind nicht für solche Ereignisse eingerichtet. Die Stadt Athen öffnet die öffentlichen Gebäude für die Obdachlosen, damit diese nicht draussen schlafen müssen. Auch bei uns ist es kälter geworden aber vom Schnee werden wir verschont. Diesen sehen wir nur aus der Ferne, mit den mit Schnee eingepackten Berggipfeln.
Wir sind in dieser Zeit auf der Peloponnes. Bevor das Schnee, Wind und Kältechaos beginnt, geniessen wir die Zeit am Meer. Die Tage sind sehr angenehm und wir wagen mehrmals den Sprung ins kühle Nass und benutzen das erste Mal unsere Schnorchelausrüstung für eine kurze Schnorcheltour. Neben Stränden darf natürlich die Geschichte nicht fehlen und in Griechenland gibt es genügend Ausgrabungsstätte zum Besuchen.
Die Schattenseite von Griechenland – Der Müll
Der Müll begleitet uns in Griechenland leider täglich. Auf dem Festland ist es noch schlimmer als die bisher besuchten Orte der Peloponnes oder Kreta. Wir sammeln sackweise Plastik, Styropor und sonstigen Müll von Stränden und entsorgen diese fachgerecht im nächsten Müllcontainer. Aber vielerorts wird der Müll einfach das Bord herabgeschmissen und somit entstehen dort wilde Mülldeponien. Wir haben leider nicht nicht genau herausfinden können, warum dies gemacht wird, da es mehr als genügend Müllcontainer gibt. Wenn jemand mehr zum griechischen Abfallsystem weiss, bitte in die Kommentare schreiben.
- Schneechaos in Griechenland
- Wir lassen es uns gut gehen
- Neda Wasserfall
- 1. Gang ins Meer
Kreta
Ein Grund nach Kreta zu kommen ist, dass wir mit der Organisation WWOOF auf einem Bio-Betrieb in Deliana arbeiten. Dieser hat um die 1500 Olivenbäume und dazu einige Orangen-, Zitronen,- und Mandarinenbäume. Die Olivenernte ist grösstenteils vorbei als wir auf Kreta ankommen. Aber mit Bäume schneiden und Holz für den kommenden Winter zusammentragen ist noch genügend Arbeit. Während zwei Tagen kommen wir doch noch in den Genuss der Olivenernte. Dieses Feld wurde leider schon länger nicht mehr bewirtschaftet und wir halfen, dieses wieder auf Vordermann zu bringen. Wir können noch eine Olivenölfabrik anschauen und haben somit einen sehr guten Überblick in dieses harte Bauernleben bekommen.
In Deliana lernen wir auch die authentische griechische/kretische Küche kennen und vor allem lieben. In der Taverne «to Faragi» kocht Sofia die leckersten Speisen für uns. Und immer wieder werden wir mit der Hausspezialität verwöhnt, der hausgemachte Zitronen Raki.
Nach 2,5 Wochen in Deliana verlassen wir das Leben in einer Villa und begeben uns wieder in die 3 m2 im Bus. Es geht weiter mit dem Entdecken von neuen, wunderbaren Orten welche Kreta zu bieten hat. Seit 7 Wochen sind wir nun in Griechenland und es gefällt uns super. Die Griechen sind sehr nett, offen und gastfreundlich. So macht das Reisen noch mehr Spass und wir sind ehrlich gesagt erstaunt, wie gut die Griechen Englisch sprechen. So erfährt man einiges über Land und Leute. Die Tage werden nun merklich länger, das Wetter wird stabiler und die Temperaturen steigen auch stetig. Der Frühling ist bereits auf Kreta eingetroffen.
Die schönsten Strände
Die schönsten Strände erleben wir an der Westküste Kretas. Egal ob Balos Beach oder die bekannte Elafonisi Beach. Es gibt Unmengen an wunderschönen und kleinen Buchten, wo man sich der Naturschönheit hingeben kann. Das Wetter meint es auch gut mit uns und wir durften den ersten Tag mit 20° Celsius erleben am 19. Februar. Mehr Details dazu werdet ihr im nächsten Blogbeitrag erfahren.
Am 299. Tag die erste Panne
Gestern ist es passiert und wir hatten die erste Panne auf unserer Reise. Der linke hintere Pneu hat kontinuierlich Luft verloren. Unser Pucci hat uns am Mittag gemeldet, dass der Luftdruck zu kontrollieren sei. Eine erste Kontrolle ergab aber keine nennenswerte Änderung des Reifendrucks. Nach dem Mittagessen in Chania fahren wir Richtung Westen und bei einer Tankstelle füllen wir noch kurz den Tank. Und da hören wir ein lautes Zischen aus dem Pneu. Also doch ein Loch. Der Tankwart sagte uns, dass 100 Meter weiter die Strasse runter eine Reifenwerkstatt ist. Zur Sicherheit noch kurz den Reifendruck erhöht bei der Tankstelle und ab zur Werkstatt.
Dann ging es schnell. Den Reifen abschrauben, im Wasserbad die Kontrolle und den Übertäter – ein kleiner messerscharfer Stein – entfernen. Der Pneu wird geflickt und wieder angeschraubt. 20 Minuten später und 15 Euro weniger in der Tasche geht die Fahrt weiter. Zum Glück ist das alles in der Stadt passiert. So konnte alles schnell und problemlos erledigt werden.
- Mittagessen in der WG
- Balos Beach
- White Lake Beach
- Elafonisi Beach
- 300 Tage unterwegs.
- Warten auf den reparierten Reifen
- Der kleine Übeltäter
Noch etwas Statistik
Aktuell hat unser Pucci 26’764 km mehr auf dem Tacho als beim Start unserer Reise. Wir stehen somit aktuell bei durchschnittlich 89 gefahrenen Kilometer pro Tag, wobei wir insgesamt 191 Fahrtage hatten. An diesen haben wir zwischen 5 und 1147 km zurückgelegt. Wir haben den Wert pro Tag auf unter 90 km drücken können. Das gefällt uns.
Kaffee trinken
Unsere tägliche Koffeindosis nehmen wir in Form eines oder mehreren Kaffees zu uns. Barbara bevorzugt Milchkaffe oder Cappuccino. Ich mag es schwarz und stark. Aus diesem Grund haben wir vor 3 Tagen ein Konto bei «buy me a coffee» eröffnet und bereits die ersten Supporter. Danke euch! Das bedeutet, dass du uns nun einen oder mehrere Kaffees spendieren kannst, damit wir die langen Stunden am Computer gut überstehen und weiterhin informative Blogs schreiben und kreative Videos schneiden können. Wenn du uns ebenfalls einen Kaffee spendieren möchtest, kannst du das unter folgendem Link machen.
Wir haben uns dazu entschieden, dass wir gegen Ende 2022 unter allen Unterstützenden einen Wandkalender 2023 verlosen. Natürlich mit Bildern unserer Reise. Für jede Unterstützung (egal ob 1, 2, 3 etc. Kaffees), bekommt der Supporter oder die Supporterin ein zusätzliches Los und erhöht somit die Gewinnchance auf den Kalender.
Wir bedanken uns ganz herzlich für jeden Kaffee!